Weng Chun Kung Fu – Shaolin Kampfkunst

Siu Lam Chi Sim Weng Chun Kuen / Shaolin Zhishan Yongchun Quan

Aufgrund seiner Prinzipien und Körperarbeit zählt Weng Chun zu den weichen Kampfkünsten. Übende lernen, mit allen Kampfdistanzen umzugehen und sich sicher und auf realistische Weise zu verteidigen.

Das Training findet hauptsächlich in freien Partnerübungen statt, wobei die persönliche Entwicklung, gegenseitiger Respekt und Unterstützungswille in einer angstfreien und freundlichen Atmoshäre die Grundlage für einen erfolgreichen Lernweg bilden.

Es werden fünf Distanzen unterschieden und unterrichtet: Waffendistanz, weite Schlag- und Trittdistanz, Nahkampf, Wurfdistanz und Bodenkampf. Durch regelmäßiges Üben von Weng Chun kann jeder Mensch sein Potential zur Selbstverteidigung optimal umsetzen und weiter ausbauen.

Besuchen Sie unser Training und erleben Sie die Power des Shaolin Kung Fu!
3 Teilnahmen am Training sind kostenlos und unverbindlich.

Jetzt kostenloses Probetraining vereinbaren!
Telefon (0163) 4 04 41 34
Weng Chun Stammbaum

Geschichte

Weng Chun Kung Fu hat seinen Ursprung im Süd-Shaolin Kloster und vereinigt in einzigartiger Weise die drei Aspekte der traditionellen chinesischen Kampfkunst: Selbstverteidigung, Gesundheitspflege und Philosophie.

Die Geschichte des Weng Chun Kung Fu wird ausführlich beschrieben auf der Website der International Weng Chun Kung Fu Association (deutsch & englisch).

1986 brachte Sifu Cheng Kwong den Deutschen Andreas Hoffmann zu Großmeister Wai Yan. Andreas Hoffmann lernte bis 1996 das geniale Weng Chun der 5 Drachen direkt von Wai Yan. Er trat das ihm übergebene Erbe an und vertritt heute weltweit das Weng Chun Kuen.

Weng Chun Großmeister Andreas Hoffmann mit Thomas Fritz
Weng Chun GM Andreas Hoffmann in Illingen
Süd Shaolin Kloster

Weng Chun-Schulen

Zurzeit gibt es rund 30 Kampfkunstschulen in Deutschland und dem europäischen Ausland, an denen Weng Chun gelehrt wird. Die Rote Dschunke ist darunter die einzige Schule im Saarland.

Eine Übersicht der Weng Chun-Schulen finden Sie auf der Website der International Weng Chun Kung Fu Association (deutsch & englisch).

Prinzipien

Im Weng Chun gibt es fünf subjektive und sieben objektive Prinzipien. Die subjektiven Prinzipien beziehen sich auf den Menschen, seine Haltung, seine Motivation und seine Ziele. Ergänzend hierzu beschreiben die objektiven Prinzipien, wie Kräfte und Energien in Bewegung aufeinander wirken und sich zueinander verhalten. Die Schüler lernen, diese Prinzipien in Konfliktsituationen umzusetzen und sich somit spontan, angemessen und sicher zu verhalten und zu verteidigen.

Über die Prinzipien hinaus gibt es die 18 Brückenkonzepte, durch die der Schüler lernt, im Nahkampf eine „Brücke“ (Kiu) zu seinem Gegener zu finden oder aufzubauen, um ihn an seiner jeweils schwächsten Stelle zu bedrängen und aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Thomas Fritz beim Training am Boxsack

Körperarbeit und Gesundheit

Die Körperarbeit des Weng Chun basiert auf den Konzepten der traditionellen chinesischen Medizin und des Qi Gongs. Der/Die Übende lernt seinen gesamten Körper als Einheit zu bewegen und Kraft aus seiner Mitte zu schöpfen. Hierbei spielt die Verbesserung der Körperstruktur und das Zusammenspiel von Hüfte und Brustbein, unterem und mittlerem Energiezentrum, eine wesentliche Rolle.

Alle Übungen und Bewegungen werden so trainiert, dass sie eine optimale Kraftentwicklung und Effektivität erlauben und gleichzeitig der Gesundheit zuträglich sind. Es treten keine Verschleisserscheinungen oder erhöhte Verletzungsrisiken auf.

Philosophie

Das Weng Chun Kung Fu ist sehr stark durch die Denkweisen des Chan-Buddhismus geprägt. Aspekte dieser Philosophie werden direkt auf die Kampfsituation übertragen und angewendet.

Beispiele:

Thomas Fritz mit Doppelmessern
Alles ist miteinander verbunden. Trennung ist Illusion. Nichts existiert nur aus sich heraus, sondern alles entsteht in und durch Beziehung zu etwas Anderem.

Der/Die Weng Chun-Übende verbindet sich mit der Kraft und der Energie des Angriffs, um diese nutzen zu können. Es wird versucht Kontakt zum Anderen herzustellen und eine Brücke (Kiu) aufzubauen, entlang der dann die eigene Kraft in das Zentrum des Gegenübers geschickt wird. Es gibt keine Blockbewegungen, die eine Trennung darstellen würden, sondern lediglich aufnehmende, umlenkende und hineinfliessende Aktionen.

Alles ist in einem beständigen Wandel. Energien (und Dinge ) entstehen, spielen/ blühen und vergehen wieder.

Sowohl die Partnerübungen, als auch der Kampf selbst, sind ein ständiger Fluss von einer in die nächste Bewegung. Wer an einer Technik, Absicht oder vorgefassten Idee festhält, ist nicht mehr im Stande mit dem angemessen umzugehen, was im Moment ist. Der/Die Übende versucht, in einem Zustand der zentrierten Offenheit diesem natürlichen Vorwärtsfluss zu folgen.

Die Formen des Weng Chun Kung Fu

Thomas Fritz mit Langstock

„Die Faustformen sind die Samen, der Langstock ist der Lehrer, die Doppelmesser sind die Eltern.“
Der Lehrplan des orthodoxen Weng Chun Kung Fu (Siu Lam Chi Sim Weng Chun Kung Fu) umfasst neun Formen. Dazu gehören neben Faustformen auch die Holzpuppenform sowie Waffenformen mit Langstock und Doppelmesser.

Mehr Informationen zu den Formen des Weng Chun Kung Fu finden Sie auf der Website der International Weng Chun Kung Fu Association (deutsch & englisch).

Häufig gestellte Fragen an das Weng Chun Kung Fu

Bin ich zu alt, zu dick, zu unsportlich, zu schwach, zu klein, zu groß usw. um Weng Chun Kung Fu zu trainieren?

NEIN! Das Weng Chun Kung Fu wurde von den alten chinesischen Meistern als weiche Kampfkunst entwickelt, die nicht Athletik, Kraft oder eine bestimmte Körpergröße voraussetzt, sondern überlegene technische und taktische Fähigkeiten vermittelt. Durch regelmäßiges Training wird diese Technik ständig verfeinert, sodass man nach einiger Zeit auch einem körperlich stärkeren Angreifer überlegen ist.

Das Training ist so aufgebaut, dass jede Frau und jeder Mann im Einsteigertraining alle Übungen sofort mittrainieren kann und durch die einfachen aber effektiven Übungen Stück für Stück auf die komplexeren Bewegungsabläufe, die später in den höheren Stufen trainiert werden, optimal vorbereitet wird. Durch regelmäßiges Training werden die motorischen Fähigkeiten, Beweglichkeit, Kraftentwicklung und Ausdauer auf natürliche Weise ständig verbessert.

Wie groß ist die Verletzungsgefahr? Werde ich im Training geschlagen oder hart auf den Boden geworfen?

In den Einsteigerstunden werden nur angeleitete Übungen trainiert, die völlig ungefährlich sind. Es gibt überhaupt keinen "harten" Kontakt zwischen den Schülern und Würfe werden, wenn überhaupt, dann nur als vorsichtiges "Hinlegen" des anderen trainiert. Im Laufe der Zeit, wenn die Trainierenden das auch wollen, wird in den fortgeschrittenen Programmen freier trainiert, um auf einen Angriff auch wirklich spontan reagieren zu können. Doch bis dahin hat man in aller Ruhe gelernt Schläge und Tritte abzustoppen und Würfe kontrolliert auszuführen. Selbstverständlich übt man im Weng Chun Kung Fu auch richtig und gesund zu fallen und sicher wieder aufzustehen.

Die Fortgeschrittenen unter den Schülern können dann später den Härtegrad ihres freien Trainings selber bestimmen und mit dem Trainingspartner vor dem Training ausmachen. Doch auch in den höheren Klassen steht das technische Training im Vordergrund und macht den Hauptteil der Übungseinheiten aus.

Was unterscheidet Weng Chun Kung Fu von anderen Stilen?

Wie oben bereits beschrieben handelt es sich um eine "weiche Kampfkunst" oder auch "innere Kampfkunst". Man lernt durch Weng Chun Kung Fu im Kampf sein eigenes Körpergewicht anstelle von roher Muskelkraft optimal einzusetzen und richtet die Schwung- und Hebelkräfte eines Angriffs gegen den Angreifer selbst! Das Weng Chun Kung Fu ist weltweit die beste Selbstverteidigung, aber es ist auch noch viel mehr als das: im Training kann man vollkommen vom Alltagsstress abschalten und üben, sich nur "im Hier und Jetzt" auf das zu konzentrieren, was direkt vor der eigenen Nasenspitze passiert. Durch diese Eigenschaft des "Ch'an-Buddhismus" sowie dem tollen körperlichen Fitnesstraining auf der Basis der Traditionellen Chinesischen Medizin hat das Weng Chun Kung Fu seit mehr als 1500 Jahren die Menschen begeistert und wird das ganz bestimmt auch noch sehr lange tun!

Es ist nicht übertrieben, wenn man sagt, dass das Weng Chun Kung Fu heute die einzige innere Kampfkunst aus China ist, die im Westen original weitergeführt wird und die im traditionellen Sinne die drei Schätze aus Süd Shaolin in sich vereint: Selbstverteidigung, Gesundheitstraining und Ch'an (ZEN).

Was ziehe ich zum Training an?

Am Anfang zieht man ganz normale Sportsachen an, lange Hose, T-Shirt oder Sweatshirt und Hallenturnschuhe. Wenn man sich dazu entschließt dabeizubleiben, bestellt man einen speziellen Kung Fu Anzug aus starker Baumwolle, der für das Trainieren der vielfältigen Techniken des Weng Chun Kung Fu besonders gut geeignet ist.

Wie ist die Atmosphäre?

Die Trainierenden in einer traditionellen Kung Fu-Schule, und das ist die Weng Chun Kung Fu Schule, sehen sich als eine Trainingsgemeinschaft, in der alle gleich freundlich und respektvoll behandelt werden. Jeder hilft dem anderen dabei im Kung Fu weiterzukommen. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob man größer oder kleiner, stärker oder schwächer, jünger oder älter usw. ist. Auch private Dinge wie der Beruf oder die persönlichen Verhältnisse sind völlig nebensächlich. Wie in einem alten buddhistischen Tempel steht die gegenseitige Unterstützung im Vordergrund – dadurch können alle locker und fröhlich miteinander üben, den Alltag loslassen und innere Ausgeglichenheit erfahren.

Trainieren Frauen und Männer, Mädchen und Jungen zusammen?

Ja. Das Kung Fu und der Ch'an Buddhismus sieht nur den Menschen, nicht seine Zugehörigkeit zu irgendeiner Gruppe. Abgesehen davon ist es sehr wichtig, mit möglichst vielen verschiedenen Trainingspartnern zu üben, denn jeder Mensch reagiert etwas anders, verfügt über andere Kräfte und Hebelverhältnisse und führt die Übungen auf seine eigene individuelle Art und Weise aus. Dadurch ist man im Ernstfall auf jede Situation vorbereitet.

Gibt es überhaupt Frauen, die Weng Chun Kung Fu trainieren?

Ja, im Vergleich zu anderen Kampfkünsten sogar sehr viele. In manchen Stunden trainieren genauso viele Frauen wie Männer.

Da leider vor allem Frauen oft Opfer von gewalttätigen Übergriffen werden, ist es für sie besonders wichtig sich auch körperlich wehren zu lernen. Als weiche Kampfkunst (s.o.) ist das Weng Chun Kung Fu ganz besonders für Frauen geeignet! Mehr zum Kung Fu für Frauen

Kann ich schnell lernen, mich zu verteidigen? Funktioniert das wirklich auch im Ernstfall?

Jede Übungsabfolge und jede Form, die trainiert wird, ist reine Selbstverteidigung! Aus diesem Grund nimmt die Fähigkeit, sich im Falle eines Angriffs effektiv und angemessen verteidigen zu können, mit jeder Unterrichtseinheit ständig zu. Natürlich kommt es im Verteidigungsfall auch auf die Situation an: ist der Angreifer körperlich stark überlegen, sind es mehrere Angreifer, wie ist meine eigene körperliche und seelische Verfassung usw. In den meisten Fällen ist es aber schon ein großer Vorteil, wenn man durch das Training selbstbewusst und sicher auftritt - dann entstehen solche Situationen erst gar nicht oder lassen sich viel leichter verbal entschärfen!

Kann man auch Weng Chun Kung Fu trainieren, wenn man Knie-, Rücken- oder andere körperliche Schmerzen hat?

Wenn es schlimme Schmerzen sind, muss man auf jeden Fall einen Arzt konsultieren!

Allerdings hat das Weng Chun Kung Fu schon vielen dabei geholfen, durch die gesunden Bewegungen schmerzfrei zu werden. Der Bewegungsapparat des Menschen ist kein "Sitz- und Liegeapparat"! Nur durch regelmäßiges gesundes Bewegen kann man Krankheiten und Schmerzen vorbeugen und sie sogar oft auch heilen. Das gilt genauso für seelische Erkrankungen!